Suzuki Sixteen 125

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Suzuki Sixteen 125

City-Floh

Wie bei Sechzehnzöllern üblich, bietet auch der Sixteen konstruktionsbedingt gute, aufrechte Platzverhältnisse vorn wie hinten. Mit einer Einschränkung: Der Fußraum mit dem breiten, ebenen Trittbrett endet ziemlich abrupt an der Front, die Stiefel stoßen gern dagegen. Das bewirkt eine kompakte, geradezu stadtsportliche Haltung mit deutlicher Orientierung zum Vorderrad. Insgesamt ist der Platz aber ausreichend auch für lockeren Soziusbetrieb bemessen, selbst wenn die Beine auf dem hinteren Plätzchen wegen der hoch angebrachten Rasten recht stark gebeugt werden müssen. Sehr angenehm ist die für einen Großradler niedrige Sitzhöhe von 800 Millimetern, dank derer nahezu jeder sicheren Bodenkontakt findet.

Um den Vortrieb kümmert sich ein flüssigkeitsgekühlter Einzylinder-Viertakter nach guter alter japanischer Sitte mit einer obenliegenden Nockenwelle, die vier Ventile steuert. Für sicheres Starten auch bei kalten Temperaturen sorgt die ISC-Leerlaufregelung der elektronischen Einspritzanlage, die die Luftmenge in Abhängigkeit zur Temperatur zuteilt. Abgase werden per Lambda-Sonde und G-Kat Euro-3-gemäß entgiftet. An der Ampel sollte man sich nicht unbedingt nach vorne drängeln, denn der Antritt reicht gerade, um im Verkehr mit zu schwimmen. Gleiches gilt für Überholvorgänge über Land, die eine vorausschauende Fahrweise nahelegen. Dafür erlaubt der moderate Spritkonsum von 3,7 Litern trotz des dürftigen Acht-Liter-Tanks einen guten theoretische Aktionsradius von knapp 230 Kilometern.

Gut und verlässlich arbeitet auch das ABS-lose Integralbremssystem mit je einer Scheibe vorn und hinten, die vom linken Lenkerhebel gemeinsam bedient werden. Es beißt zwar nicht allzu heftig zu, liefert aber eine vernünftige, gut dosierbare Verzögerung. Bei der Ausstattung gibt’s nur biedere Hausmannskost, praktisch, funktional, aber ohne Raffinesse – sogar den Seitenständer haben die Japaner eingespart, für 99,95 Euro nachrüstbar. Ein akzeptabler Stauraum fällt dem Platzbedarf der Räder zum Opfer, das Handschuhfach in der Front wirkt da eher wie ein Feigenblatt. Auch der Wind- und Wetterschutz fällt ziemlich mau aus, weshalb das sinnvolle Zubehörangebot ins Spiel kommt: Uneingeschränkt empfehlenswert, ja fast ein Muss sind die Tourenscheibe mit ausladendem und effektivem Handschutz und das 37-l-Topcase. Der Pferdefuß dabei: Das Gepäckabteil kostet Euro 94,95 (Adapterplatte zu 16,95 Euro nötig), die gute Scheibe schlägt mit 329,95 Euro zu Buche. Damit relativiert sich der günstige Basispreis von 2990 Euro für den Suzuki Sixteen, ungeachtet der tadellosen Verarbeitung und des unkomplizierten Charakters.

Thilo Kozik