Benelli 49X
Benelli 49X

Super Bowl

Die Forty-Niner sind beim American Football eine Legende. Den Super Bowl haben sie bereits mehrfach gewonnen. Auch Benellis 49X möchte gerne in der großen Liga der Fünfziger mitspielen. Wir bitten zum Kick-off

Wie Laverda, Moto Morini oder Malaguti zählt auch Benelli zu jenen klangvollen italienischen Zweirad- Herstellern, die auf eine wechselvolle Geschichte zurück blicken können. Seit 2005 gehört Benelli dem chinesischen Zweirad-Produzenten Qianjiang, der z.B. auch die Rollermarke Keeway betreibt. Bei Benelli standen zwar immer Big Bikes im Vordergrund, aber einige Roller werden ebenfalls angeboten. So zum Beispiel der Sport-Fünfziger 49X. Die italienischen Gene merkt man ihm beim Design immer noch an. Vor allem die Front mit den beiden zusammenlaufenden Scheinwerfern stechen aus dem sonst üblichen China- Einerlei hervor. Schick ist auch das Heck mit der sich zum Ende hin verjüngenden Sitzbank. Ansonsten besitzt der 49X die üblichen Insignien eines Sport-Fuffis wie die entsprechende Auspuffanlage, Wave-Scheibenbremsen vorne und hinten, ausklappbare Sozius- Fußrasten, abschließbarer Sport-Tankverschluss und ein einstellbares, einzelnes Federbein mit rot lackierter Feder. Gelungen sind zudem die Rückspiegel, die einen ausreichenden Blick auf den nachfolgenden Verkehr zulassen. Zentrale Anzeige im Cockpit ist der analoge Drehzahlmesser, dessen roter Bereich bei drehfreudigen 10000/min beginnt. Etwas schwach ablesbar sind dagegen die Hinweise im Digitaldisplay. Sehr erfreulich ist trotz der kompakten Bauweise der vorzeigbare Stauraum unter der Sitzbank, der sogar einen Integralhelm aufnimmt, komplettiert von zwei kleinen Staufächern in der Frontverkeidung.

Fotostrecke Benelli 49X Street

Benelli 49X Street

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Vor allem optisch weiß der Quattro Nove zu gefallen. Besonders die Front sticht aus dem Fuffi-Einerlei aus China hervor.

Angetrieben wir der Quattro Nove von einem luftgekühlten Einzylinder-Zweitaktmotor, dessen Leistungsausbeute bei vorzeigbaren 3,6 PS liegt. Ein Sprinter ist der Benelli-Scoot nur bedingt, es braucht ordentlich Drehzahl bis zum Kraftschluss. Da glaubt man sich fast auf einem Viertakter, zumal der 49X den ansonsten kennzeichnenden Zweitaktsound zurückhaltend auslegt. In der Ebene ist das 45-km/h-Limit dann aber recht flott erreicht, und man merkt, dass er deutlich schneller sein kann. Vor allem bergab taucht auf dem Display schon mal die 60 als Geschwindigkeitsanzeige auf.

Mit einer Länge von 1,8 Metern ist der chinesische Italiener kompakt geraten. Trotzdem hat der Fahrer ausreichend Platz, seine Extremitäten rechts und links vom Mitteltunnel unter zu bringen. Auch die Knie kommen in Kurven nicht in Konflikt mit dem Lenker. Die aktive Sitzposition garantiert direkten Einfluss aufs Fahrverhalten. Dabei macht der 49er einen fast überhandlichen Eindruck und kippt wie von selbst in die Kurve, verliert dabei aber leicht die vorgegebene Spur, so dass der Fahrer korrigieren muss. Ansonsten hält der Sportler gut seine vorgegebene Bahn und verzeiht auch die eine oder andere Unebenheit in der Fahrbahn. Für einen Fuffi dieser Art ist der Benelli sogar komfortabel abgestimmt. Ordentlich funktionieren zudem die beiden Wave-Scheibenbremsen, nur der Druckpunkt fällt etwas diffus aus.

Mit 1749 ist der Benelli 49X kein Schnäppchen mehr, aber ein ehrliches Angebot für sportbegeisterte Jugendliche. Die Anfahrschwäche werden die ohnehin schnell mit ein paar Handgriffen behoben haben.

N.M.