Blickfänger

Endlich kommen die neuen BMW Maxi-Scooter in den Handel. Probleme mit dem Sekundärantrieb hatten den geplanten Serienstart im März verzögert. Jetzt soll alles einwandfrei funktionieren. Davon konnten sich neben den Besuchern der BMW Motorrad Days in Garmisch-Partenkirchen auch wir anhand eines der ersten Testfahrzeuge, einem C 650 GT überzeugen

Wie ist Ihre Motorradkarriere verlaufen? Haben Sie auch mit einem Fünfziger Moped oder Roller angefangen und sind dann mit 16 auf ein Leichtkraftrad umgestiegen? Danach stand der Motorradführerschein an und Sie durften ein richtiges Bike fahren – zuerst, je nachdem wie alt Sie heute sind, eine Honda CB 500 oder eine BMW F 650. Dann folgte wahrscheinlich für die sportlicher Ambitionierten eine Yamaha R1 oder eine Suzuki Hayabusa, andere stiegen auf eine K 75 oder einen großen Cruiser wie die 1100er Virago. Heute fahren Sie wahrscheinlich eine BMW R 1200 GS oder eine FJR 1300 von Yamaha und kommen ins Grübeln, ob das für Ihr mittlerweile erreichtes Alter noch die richtige Art der Fortbewegung ist. Aufs Zweirad wollen Sie keinesfalls verzichten, das Fahrerlebnis möchten Sie weiter genießen. Also stehen Sie vor der Wahl: entweder eine Harley-Davidson oder ein Maxi-Roller.

Solche oder ähnliche Gedanken hat man sich wahrscheinlich bei BMW gemacht, als das aktuelle Roller-Projekt auf den Weg gebracht wurde. Wer will schon freiwillig eine Harley fahren? Ganz so einfach scheint es aber für einen Konzern, der bisher Bestseller wie die Reise-Enduro R 1200 GS oder den Supersportler S 1000 RR entwickelt hat, doch nicht gewesen zu sein, in Roller-Dimensionen zu denken. Letzter Beleg dafür ist das von BMW als „Qualitätsthema” bezeichnete technische Problem sowohl beim C 600 Sport wie auch beim C 650 GT, das für eine kurzfristige Verschiebung des Verkaufsstarts von Ende März auf Ende Juli sorgte. BMW macht zwar ein großes Geheimnis um die Ursache der Verspätung – wer gibt schon gerne zu, dass etwas schief gelaufen ist – aber Details sind inzwischen durchgesickert.