BMW-Tourer
BMW C 650 GT

Blickfänger

So soll bei der Präsentation der ersten Serienfahrzeuge vor Händlern bei einigen Rollern die Kette des Sekundärantriebs gerissen sein. Vor allem bei welliger Fahrbahn, wenn das Hinterrad bei Volllast den Kontakt zur Fahrbahn verliert, dreht der Motor extrem hoch. Bekommt das Rad wieder Kontakt, treten ruckartig so starke Kräfte auf, denen die Antriebskette nicht gewachsen war. Dieses Phänomen musste BMW zunächst einmal ergründen und dann eine Lösung finden. Dazu benötigte man allerdings neue Bauteile und neue Werkzeuge in der Serienfertigung. So erklärt sich die viermonatige Verzögerung.

Gelöst hat BMW das Problem mittels eines Sensors, der bei Eintreten einer solchen Situation einen Befehl ans Motormanagement leitet, die Motordrehzahl zu senken, um so die auf die Kette wirkenden Kräfte zu reduzieren. Ein ähnliches System findet sich übrigens auch bei Aprilias SRV 850, der bekanntlich ebenfalls eine Kette als Sekundärantrieb verwendet.

Das „Qualitätsthema” gilt als behoben, offizieller Verkaufsstart für den C 600 Sport und den C 650 GT war der 21. Juli. Auf verschiedenen Veranstaltungen wie z.B. den BMW Motorrad Days (siehe Seite 12) konnten interessierte Kunden aber bereits die Roller Probe fahren. In den frühen Genuss eines Testfahrzeugs kamen auch wir in Form des C 650 GT, den wir gleich einem Härtetest unterziehen wollten. Dazu legten wir rund 2000 Kilometer zurück und können als Erstes feststellen, dass bei unserem Test-Roller keine technischen Probleme aufgetreten sind und wir ihn eigentlich gar nicht mehr hergeben möchten. Die technischen Features und deren Funktion haben wir ja bereits in vorherigen Ausgaben anlässlich der ersten Fahrmöglichkeiten ausführlich beschrieben (MR 141/2011 und MR 2/2012).

Bei unserem Test-Roller handelt es sich um einen C 650 GT, der neben der Serienausstattung zusätzlich das sogenannte Highline-Paket besitzt, das 790 Euro Aufpreis kostet. Es beinhaltet heizbare Griffe, Sitzheizung für die Sozia, das Tagfahrlicht und eine automatische Reifendruckkontrolle. Das einzige weitere aufpreispflichtige Zubehör im Programm wäre eine Diebstahlwarnanlage für 209 Euro, ansonsten lässt der Maxi keine Wünsche offen. Serienmäßig ist das ABS, das nicht als Integralbremse, sondern getrennt auf Vorder- und Hinterrad wirkt. Dabei sind die Bremskräfte recht unterschiedlich. Während man die Bremswirkung vorne als knackig bezeichnen kann und recht schnell den ABS-Regelbereich spürt, wirkt die hintere Scheibe sanfter, jedoch jederzeit effektiv.