Flügel-Stürmer
Sechs Jahre führte Honda den S-Wing 125 nahezu unverändert im Programm. Jetzt ist die Produktion eingestellt. Schade, denn die Rolle des komfortablen Tourers, mit dem man sogar zu zweit Wochenendausflüge unternehmen konnte, stand ihm gut. Das macht ihn sehr interessant – auch als Gebrauchtmodell.
Die Stars unter den tourentauglichen Komfortrollern der 125er-Klasse heißen Piaggio X8, Peugeot Satelis, Suzuki Burgman und Yamaha X-Max. Zumindest was deren Popularität betrifft. Eigentlich aber darf man den Honda S-Wing 125 getrost dazu zählen, denn allein von seinen technischen Eckdaten und Ausstattungsmerkmalen her kann er in dieser Riege getrost mitspielen. Wahrscheinlich ist es sein eher ungewöhnliches Äußeres, was ihn sehr vom Mainstream der GT-Roller abhebt, den Rollerkunden aber ein wenig abschreckt. Da hilft auch der Name S-Wing wenig, der ihn mit seinen größeren Brüdern Silver Wing 600 und 400 vom Wertgefühl her auf eine Stufe setzen soll.
Fotostrecke Honda S-Wing 125
Wer sich von Äußerlichkeiten nicht so leicht abschrecken lässt, der findet in dem nun schon gut sechs Jahre alten Modell einen verlässlichen Partner, dessen solide Antriebstechnik zwar nicht mehr die modernste ist, dafür aber bewährt. Immerhin hat Honda in den ganzen Jahren technisch so gut wie nichts geändert, was für ihn und seine ausgereifte Konstruktion spricht. Bereits in seinem Vorgängermodell, dem Panthéon war der Zweiventil-Einzylinder mit einer oben-liegenden Nockenwelle verbaut und mit einem vollständig computergesteuerten PGM-FI-Kraftstoffeinspritzsystem ausgestattet. Damals noch mit Euro 2-Norm unterwegs, übersprang er mit Lambdasonde und geregeltem Dreiwege-Kat als S-Wing von Beginn an locker die Euro-3-Hürde. Mehr noch: Der sauber abgestimmte Motor geht so sparsam mit dem sündhaft teueren Kraftstoff um, dass er trotz kleinem, nur 9,4 Liter fassenden Kraftstofftank über 250 Kilometer Reichweite erzielt.