Warten auf die Vespa
Nur wenige Wochen vor der heimischen Messe in Mailand hatte der Piaggio- Konzern wohl kein besonderes Interesse, seine Neuheiten schon auf der konkurrierenden Intermot in Köln zu präsentieren. So verlief die Messe in Sachen Roller für die Marken PIAGGIO, APRILIA und VESPA eher enttäuschend. Lediglich der neue Piaggio Fly mit dem gerade erst in den Vespa-Modellen LX und S vorgestellten Dreiventilmotor konnte man erstmals in Augenschein nehmen. In der Optik orientiert sich der Fly am Piaggio Beverly. Funktionalität wird groß geschrieben, so sollen unter der Sitzbank zwei Jethelme Platz finden, und ein abschließbares Staufach im Beinschild weitere Utensilien aufnehmen. Der Fly rollt auf 12-Zoll-Aluguss-Rädern, die von je einer Scheibenbremse mit 200 mm Durchmesser zum Halten gebracht werden. Wie schon bei den erwähnten Vespa-Modellen kommt auch beim Fly der neue luftgekühlte 125er-Einzylinder-Viertaktmotor zum Einsatz, bei dem die Gaswechsel über eine obenliegende Nockenwelle, zwei Einlassventile und ein Auslassventil gesteuert werden. Neben dem Fly 125 3V für 2390 Euro bieten die Italiener noch einen neuen Fly 50 mit Viertaktmotor für 1980 Euro an. Etwas mehr, nämlich 6990 Euro, muss man für den neuen Piaggio X10 350 Executive (Test in Motoretta 3/2012) ausgeben, der auf der Intermot in einer Sport-Tourer-Variante mit getöntem kleinem Windschild, Topcase und Komfortsitzbank gezeigt wurde. In der Executive- Ausführung verfügt der X10 in den Hubraumklassen 125, 350 und 500 serienmäßig über ABS und die Traktionskontrolle ASR.
Hoffnung hatte man den Besuchern gemacht, eventuell schon in Köln die Serienversion der Vespa 946 zu sehen zu bekommen. Doch daraus wurde nichts, die 946 mit Alurahmen und weiteren edlen Bauteilen wird erst auf der EICMA präsentiert. Zunächst wird es eine limitierte Serie von etwa 1000 Einheiten geben, danach eine wahrscheinlich nicht mehr so fein ausgestattete Massen-946 zum günstigeren Preis. Für ein Modell der ersten Serie sind wohl mehr als 8000 Euro zu bezahlen.
N.M.
