Kreidler Flory Classic
Kreidler Flory Classic

Schall und Rauch

Das mag man dreist nennen, aber optisch gelungen sieht es schon aus, zumal man an der Verarbeitung nicht groß etwas aussetzen kann. Klar, die Flory besitzt „nur” eine handelsübliche Telegabel und keine Schwinge wie die LX, und die beiden Federbeine hinten machen ebenfalls einen eher kostenreduzierten Eindruck. Aber das Fahrwerk funktioniert ordentlich, die Abstimmung ist ausreichend, um bei grobem Straßen-Untergrund den Roller samt Fahrer nicht zu sehr aus der Bahn zu werfen. Zudem ist der Fuffi sehr handlich, mit den kleinen 10-Zöllern wieselt es sich genussvoll an Autoschlangen vorbei. Die Aluräder sehen sogar attraktiver aus als beim LX-Original.

Angetrieben wird der 93 Kilo leichte Fuffi von einem luftgekühlten Einzylinder-Viertaktmotor, der nach dem Druck auf den E-Starter spontan zum Leben erwacht. Unsere Test-Flory zeichnete sich allerdings durch eine sehr hohe, lärmintensive Leerlaufdrehzahl aus, die erst nach längerer Warmlaufphase auf normale Drehzahlen zurückfiel. Das macht sich auf Dauer negativ beim Verbrauch bemerkbar. Wir kamen bei unserer Flory auf einen Durchschnitt von 3,1 Liter auf 100 km. E10-Sprit mag der Kreidler-Roller übrigens keinen, hierauf sollte man an der Tanke unbedingt achten. Mit etwas mehr als drei PS besitzt die Flory ausreichend Power, um im Stadtverkehr mitzuschwimmen, ein Sprinter ist sie nicht. Es geht eher gemütlich vorwärts, so dass auch das 45 km/h-Limit erst mit etwas Anlauf erreicht wird. Wer gleichmäßig flott unterwegs sein möchte, sollte den Roller stets auf Drehzahl halten, der Antrieb reagiert zudem auf Gasbefehle mit einer kleinen Gedenksekunde.