Kymco Grand Dink 125
Kymco Grand Dink 125

G-Punkt

Dieser lässt sich wiederum genussvoll auskosten, nicht nur wegen Windschutz und Unterbringung, sondern auch dank des gediegenen Federungskomforts. Die Federbeine fallen vielleicht eine Spur zu straff aus, halten aber wie die Gabel straßenbauliches Ungemach inner- wie außerorts zuverlässig von der Besatzung fern.

Doch nicht nur im Fahrkomfort, auch im eigentlichen Fahrverhalten macht der Grand Dink jede Menge Punkte. Die Gewichtszunahme von fahrfertigen 156 auf 164 kg sowie die Änderungen der Raddimension von 12 auf 13 Zoll vorn und des hinteren Reifens von 130/70 auf 140/70 ziehen zwar ein geringfügig schwerfälligeres Handling nach sich, doch fällt der Zugewinn an Stabilität durch das gewachsene Vorderrad ungleich größer aus. Für den Überlebenskampf im urbanen Verkehrsdschungel ist die Wendigkeit auch dank des großen Lenkeinschlags völlig ausreichend. Die Scheibenbremsen vorn und hinten erweisen sich als zuverlässige Partner in Sachen Verzögerung, ein ABS oder wenigstens eine Kombibremse wäre jedoch zeitgemäß.

Betrachtet man die Ausstattung des Grand Dink, halten sich Licht und Schatten die Waage. Ins ehedem so geräumige, aber immerhin beleuchtete Staufach unter der Sitzbank passt jetzt leider nur noch ein Jet- oder eine kleiner Integralhelm. Praktisch sind die beiden geräumigen Staufächer in der Frontverkleidung (eines sogar mit 12V-Steckdose), die aber leider nicht abschließbar sind. Fürs Einkaufen ist dieser Kymco-Roller hingegen wie geschaffen. An einem ausklappbaren Haken im Bug lassen sich Einkaufstaschen in Sekundenschnelle aufhängen, und der Fußboden ist nicht nur flach, sondern auch groß genug, um beispielsweise die sechs großen Getränkeflaschen aus dem Discounter problemlos unterzubringen. Das Cockpit gefällt mit übersichtlich dargebotener Fülle von Informationen, neben dem schon erwähnten analogen Drehzahlmesser ist das die digitale Anzeige von Geschwindigkeit, Tages- und Gesamt-Kilometer, Uhrzeit und Tankinhalt, flankiert von einer Vielzahl an Warn- und Kontrollleuchten. Jedoch leidet die Ablesbarkeit unter dem stark spiegelnden Abdeckglas. Zur Serienausstattung zählen nicht zuletzt ein Haupt- und ein Seitenständer.

So bleibt festzuhalten, dass Kymco mit dem neuen Grand Dink die Erfolgsstory des bisherigen Modells fortsetzen wird, zumal er mit 3499 Euro preislich durchaus günstig positioniert ist. Die Taiwaner scheinen den GPunkt gefunden zu haben und dürften für reichlich Glücksgefühle bei der Kundschaft sorgen.

Pierre Lacombe