Peugeot e-Vivacity
Peugeot e-Vivacity

Keine Wünsche offen

Der Vortrieb selbst obliegt einem bürstenlosen, permanenterregten Gleichstrommotor mit 3000 Watt. Seine Kraft liefert er nicht wie üblich direkt, sondern über einen leisen Zahnriemen ans Hinterrad, der Motor selbst sitzt wie bei einer Triebsatzschwinge vor dem Hinterrad. Beim Fahren zeigt der e-Vivacity erstaunlich geringe Unterschiede zu seinen Geschwistern mit Verbrennungstechnik: Auf den ersten Dreh am Gasgriff zieht er spontan los, ziemlich gleichförmig und ohne das bei vielen Elektro-Rollern unvermeidliche Anfahrruckeln – die Darreichung des Drehmoments erfolgt gut portioniert. Die Höchstgeschwindigkeit von 45 km/ erreicht er schnell, an längeren Steigungen sinkt das Tempo jedoch schon mal bis unter die 30 km/h Grenze, damit die Batterie nicht über Gebühr belastet wird.

Beim Sitz- und Fahrkomfort ergeben sich praktisch keine wesentlichen Differenzen zum „normalen“ Vivacity: Es sitzt sich komfortabel aufrecht, das flache Trittbrett bietet ausreichend Platz für die Füße, und über den Lenker ist der Franzose sauber dirigierbar. Durch die günstige Gewichtsverteilung zeigt der e-Viva nichts von der Behäbigkeit anderer E-Roller, außerdem sind Gabel wie Federbein in der Lage, Bodenwellen sauber abzufangen und guten Komfort zu bieten. Beispielhaft fällt das Stauraumangebot aus: Unter die Sitzbank passt wie beim normalen Scooter ein Integralhelm, obwohl hier auch das fest installierte Ladegerät und das Ladekabel Platz beanspruchen. Der Clou ist aber die ausklappbare Frontverkleidung, die einen Jethelm schluckt.

In puncto Funktion, Ausstattung und Verarbeitung bleiben beim elektrifizierten Franzosen also kaum Wünsche offen. Das hat mit knapp 4000 Euro freilich seinen Preis – doch Umweltbewusstsein ist nicht zum Nulltarif zu haben. Das gilt für die viel beschworene Energiewende der Bundesregierung ebenso wie für den ganz persönlichen grünen Anstrich im Rollerbereich.

Thilo Kozik