Peugeot Speedfight
Peugeot Speedfight 3 Darkside

Die dunkle Seite der Macht

Der aggressiven Farbgestaltung des „Darkside” hätte es eigentlich gar nicht bedurft, um Kraft und Elan auszustrahlen. Die wahre Macht des Speedfight verbirgt sich nämlich unter den Plastikteilen. Der aus dem Peugeot-Fuffi C-Tech stammende Zweitaktmotor mit Flüssigkeitskühlung besitzt genug Power, um vom Weltraumstartplatz als Erster ins All zu stechen. An der Ampel fühlt sich der Speedfight als Herrscher des Imperiums. Ein Dreh am Gasgriff und ab geht die Post. Die 5,1 Pferdestärken verlangen allerdings nach Drehzahl, um sich voll zu entfalten. Der Geräuschpegel, der dem geschwungenen Endtopf dann entweicht, verkündet schon früh hörbar die Ankunft der dunklen Seite. Diese Macht schiebt den „Darkside” kräftig voran, selbst am Berg verliert er nichts von seiner Dynamik. Schnell ist das 45 km/h-Limit erreicht. Die an der digitalen Cockpitanzeige ablesbaren 52 km/h entsprechen gemessenen 47 km/h. Der Preis dafür ist allerdings ein für einen Fünfziger recht hoher Benzinverbrauch von 3,6 Litern auf 100 km.

Ohne Fehl und Tadel präsentiert sich das Fahrwerk des Speedfight 3. Die USD-Gabel schluckt Unebenheiten in der Fahrbahn locker weg und hält das 13-Zoll-Vorderrad sicher in der Spur. Komfortabel verrichtet zudem das hintere Federbein seinen Dienst und verdient sich den Namen Stoßdämpfer auch im Zweipersonenbetrieb – selbst wenn der Peugeot eher ein Einzelgänger ist. Funktioniert der Scooter schon beim Geradeauslauf bestens, weiß er mit einer ausgezeichneten Handlichkeit und Wendigkeit weiter zu überzeugen. Wieselflink wuselt sich der 100 Kilogramm wiegende Speedfight durch den Stadtverkehr ohne überhandlich zu sein. Und sollte es der Fahrer doch einmal übertreiben, dann kann er sich auf die Wirkung der beiden Scheibenbremsen verlassen. In seiner Klasse gibt es kaum bessere Stopper, gut dosierbar und mit einem spürbaren Druckpunkt.

Seit mehr als zehn Jahren zählt der Speedfight zu den beliebtesten Sportrollern in der 50er-Klasse. Auch wenn er mit seinem Vorgänger nur noch wenig gemein hat und die Produktion inzwischen nach China verlagert wurde, setzt er immer noch Maßstäbe. Die haben ihren Preis. Für den Speedfight 3 „Darkside” zahlt man 2429 Euro in der LC-Version. Luftgekühlt gibt es ihn auch, dann ist er 200 Euro günstiger. Möge die Macht mit ihm sein.

Norbert Meiszies