SYM GTS
SYM GTS 300i Joymax

Freudiger Ausritt

Als großes Plus erweist sich das Fahrwerk: Der immerhin satte 195 Kilogramm wiegende GT-Roller lässt sich geradezu spielerisch ohne großen Kraftaufwand selbst um enge Kurven manövrieren. Hier haben die Techniker mit den Modifikationen am Fahrwerk ein gutes Händchen bewiesen. Vorne rollt der 300er auf einem 14-Zöller, hinten auf einem 13er, wobei der Maxxis-Reifen mit 140 mm breiter ausfällt als z.B. beim EVO. Für ausreichende Stabilität wurde zudem der Radstand auf 1545 mm verlängert. Fahrer und Beifahrer sitzen auf der neu gestalteten und gestuften Sitzbank inklusive Rückenlehne für den Fahrer und Sissybar für die Sozia ausgesprochen bequem mit an europäische Maßstäbe angepasster Ergonomie. Den Komfort steigern eine vernünftig dimensionierte Telegabel und ein gut funktionierendes, fünffach einstellbares Federbein hinten. Mein Testfahrzeug war relativ soft abgestimmt, was aber keineswegs negativ bei Schlaglöchern auffiel.

Tribut an die gestiegenen Fahrleistungen zollten die Entwickler bei den Bremsen, der Durchmesser bei den Scheiben vorne wie hinten wurde auf 260 bzw. 240 mm erhöht. Außerdem funktionieren die Stopper als Kombianlage mit ordentlicher Wirkung. Ein ABS wird allerdings bisher noch nicht angeboten, könnte aber dann zum Einsatz kommen, wenn SYM Deutschland den Joymax hierzulande anbieten wird. Das soll erst zum Ende dieses oder gar erst im kommenden Jahr sein. Schade, denn auch bei der Ausstattung protzt der 300er mit einem All-you-can-get-Paket: USB-Anschluss, Nebelscheinwerfer, LED-Tagfahrlicht, einklappbare Spiegel mit integrierten Blinkern, riesiger Stauram mit Soft-Verschluss, Warmluft-Zuführung für kalte Tage. Das Ganze ist zudem in eine moderne Optik verpackt, die nichts mehr vom einstigen Barrock-Stil der Taiwaner hat. In Italien wird der Roller demnächst für 4450 Euro verkauft – ein echt verlockendes Angebot.

N.Meiszies