Sanyang
Werksbesuch in Taiwan

Alle 23 Sekunden ein Roller

Taiwan ist vielleicht das Rollerland auf der Welt schlechthin. Scooter gehören zum täglichen Leben der Chinesen wie die Stäbchen zum Essen. Knapp 20 Millionen Roller soll es auf der Insel geben, fast so viele wie Einwohner. Kein Wunder also, dass Hersteller wie zum Beispiel Sanyang für regelmäßigen Nachschub sorgen müssen. Mooretta hatte die Chance, sich die Produktion aus der Nähe anzuschauen

Nach zwölf Stunden Flug lande ich in Taipei, Hauptstadt der Republik China, bekannt auch als Taiwan. Viel hatte ich vorher gehört über das Land und die Bedeutung des Rollers als wichtigstes Verkehrsmittel. Knapp 20 Millionen Scooter soll es auf der Insel geben, fast soviele wie Einwohner. Jährlich kommen 600000 Fahrzeuge hinzu, überwiegend aus der Produktion der beiden größten Rollermarken im Land: Kymco und SYM. Eine knappe Autostunde vom Flughafen entfernt liegt im Hsinchu County das Stammwerk von Sanyang. Hier im Norden der Insel konzentriert sich das wirtschaftliche Leben. Hightech-Unternehmen wie Acer und Asus produzieren hier, Elektronikkonzerne wie Foxconn und HTC stammen aus Taiwan. Das Gelände von Sanyang, auf dem die SYM-Roller vom Band laufen, fällt fast gar nicht auf, es liegt mitten in einem Stadtviertel. Der Wachmann an der Schranke zur Fabrik steht stramm, als wir auf das Gelände fahren. Jetzt erst fallen die Massen von Rollern auf, die in Reih und Glied zu Tausenden im Freien stehen. Lediglich die Sitzbänke schützt eine Plastikhaube vor Wind und Wetter. Bei SYM ist gerade Arbeitsbeginn, eine Sirene erklingt und draußen vor dem Hauptgebäude versammeln sich die Mitarbeiter zur Morgengymnastik. Ein Vorturner macht die Übungen vor, die Belegschaft biegt, dehnt und dreht sich, bis auch der letzte müde Knochen geschmiert ist. Das sei üblich, es fördere die Gemeinschaft und mache fit für die anstehende Arbeit.

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Fertigung Sanyang

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Wieder ein fertiger Roller, der von der Montage zur Endkontrolle gerollt wird.