BMW

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Mit dem BMW C 650 GT in den Dolomiten

Dolomiti Super-Scoot

Stabilitätsprobleme kennt der Bayern-Roller keine. Wie an der Schnur gezogen folgt er seiner vorgegebenen Bahn. Sogar grobe Fahrbanunebenheiten und Spurrillen auf der Brennerautobahn bringen ihn nicht vom geraden Weg ab. Das Rückgrat des Fahrwerks bildet ein Brückenrahmen aus herkömmlicher Stahlrohrkonstruktion mit angeschraubtem Leichtmetall-Druckgussprofil, das die Einarmschwinge aufnimmt. Vorne kommt eine im Rollerbereich unübliche Upside-Down-Gabel mit 40 Millimeter Standrohrdurchmesser zum Einsatz, hinten werkelt ein linksseitig platziertes, liegendes Federbein.

Geradeaus ist ja ganz schön, aber in den Bergen warten Kurven über Kurven. Die erste Bewährungsprobe folgt bereits hinter Sterzing bei der Auffahrt zum 2211 Meter hoch gelegenen Penserjoch. Die Straße ist schmal, recht uneben, und da sie überwiegend durch Wald führt, teilweise schlecht einzusehen. Nicht nur bei der allgemeinen Orientierung hilft hier das von BMW als 750 Euro teures Zubehör angebotene Navigationssystem Navigator IV auf Garmin-Basis, frühzeitig werde ich auf die acht folgenen Kehrern hingewiesen und kann meinen Fahrstil bzw. Bremspunkt darauf einstellen. Mit 261 Kilo ist der BMW-Roller nicht gerade ein Leichtgewicht, die Wendigkeit überrascht dann doch. Ohne Kraftaufwand lässt sich der Maxi sehr dynamisch um die Ecken manövrieren. Der eine oder andere Motorradfahrer staunt nicht schlecht, als er von einem Roller überholt wird. Die 60 PS des Zweizylinders reichen völlig aus, flott aus den Kurven herauszubeschleunigen.

Hinter der Passhöhe fällt die Straße gleichmäßig sanft ins Sarntal ab. Hier ist ruhiges Gleiten gefragt. Es bleibt Zeit die Landschaft zu genießen. Die stufenlose CVT-Automatik arbeitet ruckelfrei, die Fliehkraftkupplung reagiert ohne Verzögerung und die Kraftübertragung über den gekapselten Kettenantrieb erfolgt spontan wie bei einem Motorrad. Der Motor verfügt zudem mit 66 Nm über ausreichend Drehmoment, den Roller aus Bummeltempo in einen schnell vollzogenen Überholvorgang zu beschleunigen. So macht das Touren einfach Spaß und sorgt für Entspannung vor den noch kommenden Herausforderungen.