BMW C650 GT und C 600 Sport
BMW C 650 GT und C 600 Sport

Die Zwei

Erstmals steigt der deutsche Premiumhersteller BMW in das lukrative Segment der Maxi-Scooter ein. Zur Premiere nehmen die Münchner den Markt mit den beiden Modellen BMW C 600 Sport und C650 GT von der sportlichen wie von der eleganten Seite in die Zange. Mit ihrer unterschiedlichen Ausprägung erinnern sie an das gegensätzliche Duo aus der Fernseh-Kultserie „Die Zwei“ mit Roger Moore und Tony Curtis

Unvergessen: Die flapsigen Sprüche des amerikanischen Haudrauf Danny Wilde alias Tony Curtis und des steifen Engländers Lord Brett Sinclair, perfekt verkörpert von Roger Moore, in der Fernsehserie „Die Zwei“. Die Kultserie aus den Siebzigern lebte vor allem von den gegensätzlichen Charakteren, die ein gemeinsames Ziel verfolgten. Gewisse Parallelen zu den beiden flammneuen BMW-Maxi-Scootern C 650 GT und C 600 Sport sind unverkennbar: Mit unterschiedlicher Ausprägung soll das Bayern-Duo doch zusammen erfolgreich sein. Während die Filmstars gemeinschaftlich Kriminalfälle lösen und schönen Frauen hinterher steigen, lautet der Auftrag der Zweiräder: Das große Rollersegment für die Münchener erobern. Dabei versucht BMW, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden, denn BMW hat schon einmal einen Roller gebaut: Den legendären Dachroller-Flop C1, der seinerzeit eine ganz eigene Kategorie Fahrzeug kreierte. Doch diesmal orientieren sich die Bayern am Klassenstandard und greifen die beiden Vorzeigeroller des Segments an. Der sportive C 600 Sport hat es auf den erfolgreichen Yamaha TMax abgesehen, mit dem komfort- und tourenorientierten C 650 GT möchte man Kunden vom Suzuki Burgman 650 weglocken.

Ungeachtet der unterschiedlichen Hubraumangaben im Namen stellt der gleiche neu entwickelte Zweizylinder-Reihenmotor mit 647 Kubik, 60 PS und CVT-Automatik das Herzstück des bayerischen Roller-Duos dar. Schon im Stand überrascht der flüssigkeitsgekühlte Einspritz-Twin mit kernigem Sound und spürbarem Motorpuls, beides verdankt er einem Hubzapfenversatz von 90 Grad bei 270 Grad Zündversatz. Beim Losfahren genehmigen sich die BMW-Zwillinge zunächst eine kleine Denkpause, bis die Fliehkraftkupplung ab 2500 Touren den Kraftschluss hergestellt hat. Doch dann preschen Sport und GT mit Macht vorwärts wie weiland Danny Wilde mit seinem roten Ferrari Dino 246, nur dass das Hinterrad nicht durchdreht, wenn die Roller beim Ampelstart alle anderen Verkehrsteilnehmer hinter sich lassen. Einmal in Fahrt, nimmt der Reihenmotor spontan Gas an und erfreut mit knackigen Zwischensprints, die Überholvorgänge in Stadt und Land zu einer lässigen Übung machen. Als Höchstgeschwindigkeit gibt BMW 175 km/h an, das erscheint nicht übertrieben, denn auf der Autobahn drückt die Nadel des Analog-Tachos gnadenlos gegen den Anschlag bei der 180er-Marke. Zwei von der Kurbelwelle über Stirnräder direkt angetriebene Ausgleichswellen eliminieren Vibrationen wirkungsvoll, so dass auch adelige Feingeister wie Lord Sinclair auf ihre Kosten kommen.