Piaggio X10 350
Piaggio X10 350

Low Rider

Aufgrund des immensen Radstands präsentiert sich der X10 nicht gerade als Handlingwunder, aber seine Wendigkeit überrascht doch. Präzise lässt er sich zwischen den im Stau ausharrenden Pkw hindurchsteuern, ohne dass der Fahrer allzu viel Kraft für Lenkmanöver aufbringen muss.

Dieses „easy feeling” versprüht der Piaggio-Maxis schon beim ersten Kontakt. Hat man den recht hohen Mitteltunnel überwunden und in 760 mm Höhe Platz genommen, dann fühlt man sich auf Anhieb wohl. Die Ergonomie passt ausgezeichnet, auch ein Beifahrer hat jede Menge Platz auf einem ausladenden hinteren Sofa. Angenehm ist zudem der mit elf Zentimetern niedrige Höhenunterschied zwischen Fahrer und Sozius. Letzterer ist Luftverwirbelungen kaum ausgesetzt, wobei der Maxi sowieso einen sehr guten Wind- und Wetterschutz bietet. Ein kurzer Regenschauer geht fast schadlos am Fahrer vorüber. Für die individuelle Sitzgestaltung lässt sich die Lendenstütze zudem passend einstellen.

Während der X10 in Italien und Frankreich großteils im Stadtverkehr genutzt wird, wird er hierzulande sicherlich mehr als echter Tourer Anklang finden. Dafür bietet er eine reichhaltige und praxisorientierte Ausstattung. Dazu zählt neben dem serienmäßigen Dreikanal Kombi-ABS (beim 125er werden ABS und ASR optional angeboten) die im Seitenständer integrierte Parkbremse, die übrigens einen zusätzlichen Bremssattel an der hinteren Bremsscheibe nutzt und das Wegrollen des Maxis verhindern soll. Riesig ist der Stauraum unter der Sitzbank, der ein Volumen von 52 Litern bietet. Zwei Helme und eine kleine Reisetasche finden problemlos Platz. Anschlussmöglichkeiten für Navi oder Musik-Player sind in Form eines 12-Volt-Anschlusses sowie einer USB-Buchse in den beiden Staufächern in der Front gegeben, wo Handy oder Geldbörse einen Platz finden.

Womit wir beim Thema wären, der X10 ist kein Billigangebot, die 4890 Euro für den 125er (1000 Euro mehr in der Executive-Version inkl. ABS und ASR) sowie die 6990 Euro für den Mittelklasse-Maxi sind aber aufgrund des hohen Standards mit serienmäßigem ABS und ASR und der guten Verarbeitung durchaus angemessen. Sparen kann man für den Kauf des Rollers noch bis Anfang Juni, wenn der X10 350 beim Händler stehen soll. Noch etwas später kommt der 7790 Euro teure X10 500 Executive.

Norbert Meiszies