Taiwan Tourer

Analog zur gestiegenen Dynamik wurde das Fahrwerk gründlich umgekrempelt, die Änderungen reichen von der Geometrie über die Räder bis zur Bremsanlage. Vor allem die neuen Räder in den Dimensionen 120/70-14 vorn und 140/60-13 hinten sowie eine größer dimensionierte Telegabel verleihen dem Touristen stabile Fahreigenschaften bei neutralem Einlenkverhalten. Der längere Radstand steht ebenfalls für guten Geradeauslauf, doch ein unhandlicher Brocken ist der GTS nicht. Zwar bringt der SYM mit 195 kg fünf Kilo mehr auf die Waage als sein Vorgänger, nichtsdestotrotz reagiert er außerordentlich willig auf Fahrbefehle und Richtungswechsel. Nachvollziehbar und gut berechenbar fällt er in Schräglage und zieht stabil seine Bahn, auch bei langsamer Kolonnenfahrt wirkt er weder kippelig noch nervös.

Das ist auch ein Verdienst der gelungenen Abstimmung der Federelemente. Durchaus sensibel sprechen Gabel wie Federbeine auf feine Unebenheiten an und liefern einen guten Komfort. Gleichzeitig ist die Dämpfung straff genug, um den Taiwaner bei höheren Geschwindigkeiten nicht ins Wanken geraten zu lassen. Erst derbere Buckel und tiefe Schlaglöcher fressen die jeweils 100 Millimeter Federweg restlos auf und landen im Rückgrat der Besatzung.

Diese sehen sich bei der Neuauflage übrigens völlig neu platziert, und das trägt ebenfalls zum guten Fahrverhalten bei. Der Pilot sitzt nun deutlich höher und weiter vorn, hält den Lenker aktiver in Händen und die dreifach verstellbare Rückenlehne – für Europäer in der weitesten Stufe empfehlenswert – liefert der Lende eine willkommene Stütze. Zwar ist der Abstand zwischen Trittbrett und Polster etwas knapp, doch durch den schmaleren Mitteltunnel gibt’s etwas mehr Bewegungsfreiheit für die Füße. Insgesamt ergibt sich so eine richtig innige Verbindung zwischen Fahrer und Roller. Ein nach wie vor sehr bequemes Plätzchen finden Beifahrer vor, deren Stiefel auf niedrigen ausklappbaren Rasten ruhen und denen eine Sissybar ebenfalls als Rückenunterstützung dient.