Yamaha Xenter 125
Yamaha Xenter 125

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Der Yamaha Xenter 125 schließt eine Lücke im Modell-Programm: Mit seinen Sechzehnzoll-Rädern ist er der erste Großradler der Stimmgabel-Marke. Mit neuem Motor und neuer Hinterradaufhängung möchte er die Kunden von Europas meistverkauftem Zweirad, dem Honda SH 125, angeln

Barcelona ist ein perfektes Pflaster für Roller, schließlich kommen in dieser Stadt gefühlte 1,5 Scooter auf jeden Einwohner. Deshalb finden hier viele Roller-Neuvorstellungen statt, und auch Yamaha präsentiert seinen neuen Stadtbewohner Xenter 125 in der katalanischen Metropole. Wie mittlerweile üblich, sind die Fahrzeuge mit reichlich Zubehör versehen, doch mein Exemplar ist dazu noch mit dem Beinwetterschutz (123 Euro) versehen, landläufig auch als Pferdedecke bezeichnet. Das wird ja tolle Fotos geben…

Doch es dauert nicht lange, da bin ich ganz froh darüber: Das moderne LCD-Cockpit signalisiert frische sieben Grad und übertreibt dabei subjektiv sogar noch. Ich kuschel mich in den Schutz, während die Kollegen bibbernd die Rambla runterrollern. So kann ich mich auf den neuen Xenter konzentrieren und überlege nur ganz kurz, wen der neue Yamaha-Scoot wohl im Visier hat: Welches ist das meistverkaufte Zweirad in den letzten Jahren in ganz Europa? Natürlich Hondas Automatikroller SH 125/150, der mit seinem Sechzehnzoll-Fahrwerk vor allem in Südeuropa überzeugt. Von diesem riesigen Erfolg möchte sich der heimatliche Konkurrent Yamaha nur zu gerne eine ordentliche Portion abschneiden. Bislang ging das mangels adäquater Konkurrenz nicht, doch der hier vorgestellte Xenter – übrigens der erste Yamaha-Großradler in dieser Klasse – soll dem Klassenprimus richtig Feuer unter der Triebsatzschwinge machen.

Dafür haben die Entwickler aus der italienischen Yamaha- Dependance in Mailand – wo sonst könnte man etwas von Rollern verstehen, wenn nicht im Mutterland der Vespa? – alle Register gezogen: Motor, Sechzehnzoll-Fahrwerk mit Monocross-Hinterradaufhängung, Integralbremse und die schwungvolle Linie – alles kommt frisch vom Reißbrett und scheint den Neuling gut auf seine Aufgabe vorzubereiten.