Yamaha Xenter 125
Yamaha Xenter 125

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Der Viertakt-Einzylinder zeichnet sich durch Vierventiltechnik mit einer obenliegender Nockenwelle (ohc), Flüssigkeitskühlung und einer elektronischen Zünd-Einspritzanlage aus. Aus dem vollen Achtelliter Hubraum schöpft der mit Leichtmetall-Schmiedekolben und keramisch beschichteter Zylinderlaufbahn versehene Triebling 12,5 PS und bleibt damit unter dem Limit von 15 PS für Leichtkraftroller. Doch hier in Barcelona fällt das nicht weiter auf, nach minimaler Anfahrverzögerung prescht der Single flott los und legt munter an Drehzahl zu. Den katalanischen City-Verkehr lässt der Japaner jedenfalls locker hinter sich. Auch aus dem Rollen kann der gute Durchzug überzeugen – das Überholvermögen fällt für einen 125er infolge des knackig abgestimmten, stufenlos variablen Getriebes (CVT) durchaus beachtlich aus. Noch bemerkenswerter sind die Manieren des Trieblings, der dank Ausgleichswelle praktisch ohne Motorvibrationen als Gentleman daherkommt, auch wenn sich der ein oder andere Kollege über wärmende Erschütterungen in den Händen gefreut hätte. Vom angepriesenen geringen Verbrauch konnte ich mich auf der Testrunde durch die quirlige Metropole jedoch nicht überzeugen.

Wohl aber von den Vorzügen des neuen Fahrwerks, das neben den ersten Sechzehnzöllern bei Yamaha noch einen bis dato nicht gebauten Rahmen samt Monocross-Hinterradfederung zu bieten hat. Bringen die großen Räder schon von Hause aus stabile Fahreigenschaften und hohen Abrollkomfort mit sich, so sorgen die sensibel ansprechende, leider etwas unterdämpfte Telegabel und die Hinterradaufhängung für sehr gute Stabilität und besten Fahrkomfort. Wie beim Maxiroller Yamaha TMax stützt sich die Triebsatzschwinge über ein Hebelsystem und ein liegendes Federbein am Rahmen ab, was im Gegensatz zu konventionell vertikal angebrachten Federbeinen für mehr Steifigkeit und eine progressivere Dämpfungscharakteristik sorgt. So durcheilt der Xenter die Abenteuerwelt des katalanische Straßenbaus mit großer Souveränität und lässt sich selbst von Kopfsteinpflaster, Straßenbahnschienen oder Asphaltlöchern nicht aus der Ruhe bringen. Ebenso brav wie leichtfüßig setzt der Roller die Fahrbefehle in Richtungsänderungen um, die Handlingeigenschaften dürfen rundweg als unkompliziert bezeichnet werden.