Kymco Grand Dink 125
Kymco Grand Dink 125

G-Punkt

Kaum ein anderer Roller sorgt bei Kymco für soviel Zufriedenheit beim Kunden wie der Grand Dink. Nach über zehn Jahren hat Kymco den Dauerbrenner gründlich renoviert. Motoretta konnte den Neuling in Frankreich unter die Lupe nehmen

Ein Minderangebot an 125ern kann man Kymco nun wirklich nicht vorwerfen. Unter insgesamt acht Modellen hat der Käufer die Qual der Wahl: Yager, People, Like, Downtown, Movie, Agility, Super 8 und DJ heißen die Protagonisten, zu denen sich jetzt Nummer Neun gesellt, der frisch renovierte Grand Dink. Das heißt, renoviert ist etwas untertrieben, zumindest äußerlich ist der Grand Dink ein komplett neues Modell. Die erste optische Kontaktaufnahme zeigt, dass die Designer bei Kymco einen guten Job gemacht haben. Obwohl immer noch eindeutig als Grand Dink erkennbar, ist es vorbei mit dem, nennen wir es mal gewöhnungsbedürftigen Äußeren. Wo bisher Front und Heck steil gen Himmel ragten, bedient sich der 2012er-Grand-Dink einer modernen, gefälligen Formensprache. Besonders von vorn trägt er dank der großen Lufteinlässe, der integrierten Blinker und der LED-Positionsleuchten ein Gesicht, das aus der Rollermenge herausragt. Der Lenker ist zwar immer noch recht hoch und breit, liegt aber dessen ungeachtet gut zur Hand. Die Knie bilden einen rechten Winkel, die Füße stehen gerade auf dem mitteltunnellosen Boden und haben, wie der Fahrer auf der bequemen Sitzbank, viel Bewegungsfreiheit. Großen Leuten mag die Fußablage etwas zu hoch erscheinen, aber sie können die Beine weit nach vorn ausstrecken. Vor allem aber sieht sich der Beifahrer besser untergebracht als auf dem bisherigen Grand Dink. Weder muss er einen hochalpinen Sitz erklimmen, noch ragt sein Kopf meterweit über den des Piloten, und zu guter Letzt stellt er seine Füße auf gut erreichbaren, ausklappbaren Rasten ab. Dass es für beide eine komfortable Lendenwirbelstütze gibt und der Windschutz von Verkleidung und Scheibe (obwohl kleiner als bisher) passabel ausfällt, vervollständigt das Wohlfühlbild.

Fotostrecke Grank Dink

Kymco Grand Dink 125

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Kymco Grand Dink 125

Unter dem gefälligen Kunststoffkleid arbeitet der bekannte Achtelliter-Einzylinder, den eine moderne Einspritzanlage verproviantiert. Dementsprechend unverändert präsentieren sich die Leistungsdaten mit 11,8 PS bei 7750/min und 10,9 Nm bei 7000/min. Wie gehabt reagiert der Zweiventiler, einmal in Bewegung gesetzt, behände auf Gasbefehle, setzt sie flott und mit linearem Leistungszuwachs in Vortrieb um. Bei Höchstgeschwindigkeit von gemessenen 104 km/h rennt er allerdings deutlich in den roten Bereich. Vielleicht sollte Kymco bei der nächsten Modellpflege auf den Drehzahlmesser verzichten, wirklich notwendig ist der ja bei einem Automatik-Scooter eh nicht. Unbedingt erwähnenswert in Zeiten teuren Sprits ist der genügsamere Umgang des Grand Dink mit selbigem. Gegenüber dem Vorgänger sinkt der Verbrauch um einen halben Liter auf 3,7 l/100 km, das reicht für einen respektablen Aktionsradius von über 240 km.