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Honda SHi vs. Yamaha Xenter

Duell der Großradler

Langsam, aber sicher setzt sich auch bei uns das Wissen um die konstruktiven Vorzüge großer Räder durch. Dem unangefochtenen Platzhirsch der Gattung, dem Honda SH 125i, erwächst eine einheimische Herausforderung in Form des frisch eingetroffenen Yamaha Xenter 125.

Welches Zweirad hat die Verkaufsliste ganz Europas in den letzten Jahren dominiert? Ein ganz unauffälliges: Hondas Großradler SH 125/150 konnte sich vor allen BMW-Motorrädern und Piaggio-Scootern ganz vorn platzieren. Solch ein Erfolg macht natürlich neidisch, doch bislang hat sich die Konkurrenz immer die Zähne am Platzhirsch ausgebissen. Jetzt versucht es der nächste Wettbewerber: Yamaha schickt mit dem Xenter einen Gegner ins Rennen, der sich bei den Basisfähigkeiten zwangsläufig am Primus orientiert, optisch jedoch beileibe nicht als „me too“-Produkt rüberkommt – zumindest im Rahmen dessen, was die engen konstruktiven Vorgaben eines Sechzehnzoll-Scooters erlauben. Die moderne, schwungvolle Linie des Neulings mit den abgerundeten Kanten betont die Vertikalachse, die Front mit den integrierten Blinkern und dem Doppelscheinwerfer macht einen zurückhaltenden Eindruck – der Xenter setzt nicht auf Sportlichkeit, sondern verströmt fast die Aura von Gemütlichkeit. Dagegen betont der Honda mit Ecken und Kanten seine städtisch-sportliche Natur, der im Lenker eingelassene Frontscheinwerfer und die darüberliegende kleine Spoilerscheibe vermitteln entsprechende Ambitionen.

Der bequemen Bettung von Fahrer und Beifahrer mit tiefem Durchstieg, einem klassischen Vorteil von Großradlern, tut das jedoch keinen Abbruch. Aufrecht hockt der Pilot auf dem SH und genießt entspannte Kniewinkel ebenso wie das sehr großzügige Platzangebot. Auch der Xenter erfreut mit sehr flacher Fußablage und einem Sitzmöbel in gleicher Höhe von 785 Millimeter. Die schmale Kontur erlaubt auch Kurzbeinigen einen guten beidbeinigen Stand, der etwas höhere Lenker beschert mehr Fahraktivität. Trotz des guten Platzangebots geraten bei Großgewachsenen manchmal jedoch die Knie an die Verkleidung. Hinten sitzt es sich unisono prima, wenngleich die Füße auf den kleinen SH-Trittbrettern lieber aufliegen als auf den schmalen Xenter-Rasten.