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Honda SHi vs. Yamaha Xenter

Duell der Großradler

Genau so wie mehr Windschutz: Auf dem Xenter ist der Fahrer ziemlich schutzlos der Natur ausgesetzt, die niedrige Frontverkleidung kann den Oberkörper nicht unterstützen und die Beine hängen recht ungeschützt im Wind. Dagegen funktioniert der kleine Lenkerspoiler des SH überraschend gut: Hier findet der Fahrtwind erst an den Schultern Angriffspunkte, während sich die Beine etwas windgeschützter hinter die Frontverkleidung falten lassen. Beim Yamaha schafft erst die Montage der Zubehör-Windschutzscheibe für 119 Euro Abhilfe, die dann neben ausgezeichnetem Wind- und Wetterschutz für den Oberkörper zusätzlich die Hände vor auskühlendem Fahrtwind schützt.

Doch wie gute Fahreigenschaften und bequeme Platzverhältnisse zu den konstruktiven Vorzügen der Großradler zählen, so unvermeidbar scheinen die Einschränkungen bei den Mitnahmemöglichkeiten zu sein. In das schmale Fach unter der Sitzbank passt beim Honda bestenfalls ein kleiner Jethelm, beim Yamaha bleibt nur Raum für kleine Utensilien. Honda schafft da serienmäßige Abhilfe in Form eines 35-l-Topcase, bei Yamaha wird man wieder im Zubehör fündig beim 39-l-Topcase, das ab 150 Euro zwei Jethelme oder einen Integralhelm samt Kleinkram fasst. Der Xenter hat allerdings noch ein nettes Fach in der Lenkerverkleidung zu bieten, dem man jedoch mangels Schloss nicht allzu Wertvolles anvertrauen mag. Bei der Handhabung erfreut der Yamaha-Roller vor allem durch das besonders leichte Aufbocken auf den Hauptständer, das selbst wenig Geübten leicht von der Hand geht. Auch beim Honda hält sich der Kraftaufwand in erträglichem Rahmen.

Von der Konstruktion her sind SH wie Xenter typische Stadtbewohner, die mit schmalen Silhouetten enge Parklücken und Durchgänge nutzen können und deren große Räder für adäquate Fahreigenschaften sorgen. Alles in allem hat Hondas Klassenprimus mit dem Yamaha-Neuling einen ernst zu nehmenden Konku urrenten bekommen, der mit einem vergleichbar hohen Verarbeitungsniveau, der modernen Kraftquelle und dem innovativen Fahrwerkskonzept punkten kann. Preislich ist der Xenter mit 3195 Euro angemessen kalkuliert, zu höheren Weihen fehlt ihm vor allen Dingen die gute Serienausstattung des SH wie beispielsweise das Topcase.
Thilo Kozik