Parken verboten
Roller haben nur einen geringen Platzbedarf, das gilt auch für den Kymco Grand Dink und Peugeots Citystar. Trotzdem darf man sie nicht überall abstellen. Deshalb flugs aufgesattelt, um ein Knöllchen zu vermeiden – auf welchem der beiden 125er bleibt man gern länger?
Stadt und Umland mit ihrer Melange aus unterschiedlichen, teils sich widersprechenden Anforderungen sind das bevorzugte Revier der 125-Kubik-Kategorie. Mithin müssen Leichtkraftroller echte Tausendsassas sein, die mit ihren omnipotenten Fähigkeiten möglichst viele Aufgaben bestmöglich bewältigen. Eine echte Herausforderung also für Kymcos renovierten Grand Dink und den Peugeot Citystar, die beide mit ausladenden Verkleidungen und bequemen Sitzmöbeln eindeutig in die tourige Richtung tendieren.
Der optisch komplett umgekrempelte Kymco tritt dafür mit einer modernen, durch die großflächigen Lufteinlässe, integrierte Blinker und LED-Positionsleuchten richtig sportiven Formensprache an. Das kantige Plastikkleid unterstreicht diese Attitüde noch. Dagegen wirkt der Franzose eleganter, abgerundeter. Seine üppigere und einheitlichere Verkleidung weist ihn als Gran Turismo ebenso aus wie die entspannte Ergonomie: Auf dem Citystar sitzt es sich sehr aufrecht und in durchaus anspruchsvollen 795 Millimeter Höhe. Der Lenker liegt gut zur Hand, die Füße ruhen tief auf dem flachen Trittbrett, sind in ihrer Bewegungsfreiheit aber eingeschränkt. Die Sitzbank selbst ist breit und sanft gepolstert, eine kleine Lehne fördert den Kontakt. Hinten sitzt es sich noch höher auf dem ebenfalls breiten Polster, lange Fußrasten machen die bauchige Verkleidung wett, so dass die Beine nicht allzu weit ins O gehen müssen.
Auf dem Grand Dink kommt man sich ein bisschen wie bei „Easy Rider“ vor, so chopprig fällt die Fahrerbettung auf dem 775 mm tiefen Polster bei relativ hohem Trittbrett aus. Den Eindruck komplettiert ein hoher und gefühlsmäßig schmaler Geweihlenker. Obwohl die Füße flach auf dem mitteltunnellosen Boden stehen und viel Raum haben, ergeben sich nicht nur für Große enge Kniewinkel. Schmaler als beim Franzosen, aber nicht unbequemer fällt die viel Bewegungsfreiheit gewährende Sitzbank aus. Beifahrer sind hier besser untergebracht wegen der niedrigeren Sitzhöhe, einer Sissybar als hilfreicher Lendenstütze und der auf Knopfdruck ausfahrenden Rasten, die zusammen mit stabilen Griffen für einen Vertrauen erweckenden Halt sorgen.





