Das Duell
Stabilitätsprobleme kennt der Bayern-Roller ebenfalls keine. Er erweist sich als ähnlich handlich – wenn auch nicht ganz in dem Maße wie der TMax – und überzeugt durch sein stabiles Fahrverhalten. Mit 249 Kilo wiegt der C 600 Sport fast 30 Kilo mehr, was ihn nicht davon abhält, flott und engagiert über gewundene Asphaltbänder und enge Wechselkehren zu manövrieren. Ohne übertriebenen Krafteinsatz setzt der Fahrer Lenkimpulse, auf die der 600er spontan und ohne Irritationen reagiert. Der Fahrer fühlt sich stets als Herr der Lage, zumal er sich im Fall aller Fälle auf das serienmäßige ABS verlassen kann. Aber auch ohne den Antiblockierer verzögern die beiden 270er-Scheibenbremsen mit Doppelkolben- Schwimmsätteln vorne und die 270er-Scheibe hinten prächtig und gut dosierbar. Nichts auszusetzen gibt es gleichfalls an den TMax-Stoppern. Mit einer auf 282 mm vergrößerten Bremsscheibe hinten und den beiden Vierkolben- Festsätteln vorn verzögert der 530er nach Belieben. Perfekt dosierbar, ohne große Handkraft und mit knackigem Druckpunkt versehen, schaffen die Bremsen viel Vertrauen, vor allem, da beide Hebel weiteneinstellbar sind (gilt genauso für den C 600 Sport). Das sehr sportlich abgestimmte ABS greift erst spät regelnd ein und sorgt mit kurzen Intervallen für kurze Bremswege. Das BMWABS agiert dagegen etwas sensibler, aber mit dem gleichen Effekt.
Wer passiert nun als Erster die Ziellinie? Wer kann das Maxi-Duell für sich entscheiden? Beide Roller können wir ohne Einschränkung empfehlen, auch wenn der Anschaffungspreis sehr ambitioniert angesetzt ist. Dafür bekommt man allerdings das Beste, was der Markt in dieser Klasse derzeit zu bieten hat. Für welchen der beiden Maxis man sich nun entscheidet, hängt von Nuancen ab: Der 600 Sport besitzt den leistungsstärkeren Motor, zahlreiche praktische Gimmicks wie etwa die in den Seitenständer integrierte Parkbremse, ein praktisches Zubehörpaket für den Fahrkomfort und die Sicherheit (u.a. Reifendruckkontrolle, Tagfahrlicht) und das einfach zu verstellende Windschild.
Yamahas TMax überzeugt dagegen mit einem handlichen, leicht beherrschbaren Fahrwerk, weniger Gewicht, einer perfekten Verarbeitungsqualität und einen über die Jahre ständig weiter entwickelten, agilen Antrieb. Beim Endlauf über 100 Meter würde man von einem Fotofinish reden. Kampfrichter dürfen diesmal Sie sein und entscheiden, wem die Goldmedaille gebührt.
Norbert Meiszies
